Dr Haupträffer
Mundartkomödie in drei Akten
Senioren-Theater
Zwei- und Mehrakter, abendfüllend
ca. 50 Min., 22 Seiten
Kleinstadt im Bernbiet. Gegenwart, an drei aufeinanderfolgenden Tagen
(Donnerstag, Freitag, Samstag). Alle drei Akte spielen im Wohnzimmer.
Familie Schwarz ist in finanziellen Schwierigkeiten. Der Zins für die
Hypothek bei der reichen Nachbarin Sophie Richner ist längst überfällig und
die Nachbarin droht mit der Kündigung. Der Untermieter Ferdinand
Grüninger, der im Dachzimmer gewohnt hat und ein Verhältnis mit Nelly,
der Schwester von Emil Schwarz hat, ist gestern Mittwoch ausgezogen. Am
Donnerstagnachmittag bringt Pöstlerin Juliet einen dicken Expressbrief von
Grüninger. Obwohl der Brief an Emil adressiert ist, überredet Julie Emma
Schwarz, diesen zu öffnen und die neugierige Pöstlerin liest ihn gleich
selber vor. Im Brief erfahren die beiden, dass Emil Schwarz und Grüninger
bei dessen Abreise noch je einen Lottoschein ausgefüllt haben. Der Brief
enthält den Lottoquittungszettel von Emil, den Grüninger irrtümlich
eingepackt hat und einen Zeitungsausschnitt, woraus ersichtlich ist, dass
Emil sechs Richtige getippt hat und über achthundertfünfzigtausend
Franken gewinnt, wenn der Quittungsbeleg an die Lottogesellschaft
eingeschickt wird. Die Frauen kleben den Brief wieder zu, beachten aber
nicht, dass der Beleg, statt dass er zurück in den Umschlag kommt, auf den
Boden fällt. Wenig später nimmt Emil den Zettel auf, im Glauben, der Zettel
sei ihm selber aus der Tasche gerutscht. Emma Schwarz beschliesst, den
Brief ihrem Mann erst am nächsten Tag beim Frühstück zu überreichen. Da
sie der Familie ein besonders festliches Nachtessen serviert und sich
besonders liebenswürdig aufführt, befürchten Emil und seine Schwester,
dass Emma krank sein könnte. Als Emma Emil sogar auffordert, abends
nach der Vorstandssitzung noch bei einem gemütlichen Jass im Ochsen zu
verweilen, verstärkt sich dieser Verdacht. In der Wirtschaft tauscht Emil
seine Lottoquittung mit Fritz Schibli, damit ihm dieser seine Konsumation
bezahlt. Später verkauft Schibli den Beleg an Toni Richner weiter und
dieser schenkt zuletzt den Beleg seiner Frau Sophie. Als Emil am
Freitagmorgen den Brief von Grüninger öffnet realisiert er, dass der
Quittungsbeleg einen Wert von über achthunderfünfzigtausend Franken
hat. Emil versucht wieder zu seinem Beleg zu kommen. Als ein weiterer
Brief von Grüninger eintrifft, worin dieser mitteilt, dass die Lottozahlen in der
gestrigen Zeitung verwechselt worden seien, dass nun nicht Emil sondern
er einen – allerdings viel kleineren – Gewinn gemacht habe, beginnt eine
Schlaumeierei, bei der sich letztlich die Probleme der Familie Schwarz
lösen, wozu die reichen Richners unfreiwillig beitragen.